09.09. Särna – Rista
Die heutige Nacht war schon etwas frisch. Das Thermometer vom Womo zeigte 7°C. Wird Zeit mal die Heizung anzuwerfen. Ein paar Minuten dauerte es, aber dann kam wohlige Luft aus den Gebläseöffnungen, so dass dann auch Anja mal unter der Bettdecke hervor kam.
Nach dem Frühstück habe ich die nahe Abwasserstation mal genutzt und um 8:00Uhr waren wir wieder auf Achse. Da wir ja schon online bezahlt haben, warteten wir nicht auf das Öffnen des Checkins, sondern warfen einfach den Schlüssel wieder zurück in den Briefkasten.
Das Fahrzeug zeigte jetzt übrigens 3°C an und wir mussten feststellen, dass es eine gewisse Diskrepanz der Temperaturmessung zwischen Fahrzeug und Aufbau bestand.
An der örtlichen Tanke wurde noch mal Sprit aufgefüllt, bevor wir wieder in die schwedische Pampa aufbrachen. Die Fahrten zwischen den wenigen Siedlungen kann man am einfachsten so beschreiben: “links Bäume, rechts Bäume und in der Mitte die Straße – abundzu unterbrochen durch ein paar Seen”. 😉
Als unser erstes Ziel des heutigen Tages war die Kleinstadt Funäsdalen angepeilt, da die sich dort ein kleines kostenloses Freilichtmuseum befindet.
Vor der Stadt entdeckten wir aber ein kleines Hinweisschild zu einem Meteoritenkrater. Den nehmen wir doch mit, wenn wir sowieso schon hier sind. Ein kleiner Parkplatz und dann paar hundert Meter und man steht an dem kleinen Lóch; vor 2000 Jahren schlug hier ein kleines Steinchen ein und hinterließ einen 44m breiten und 4,8m tiefen Krater.
Kann man sich mal anschauen, aber wenns nicht dran stehen würde, könnte man ihn auch übersehen. 😉
Jetzt aber weiter nach Funäsdalen.
Mit PKW kann man direkt am Museum parken, für Womos aber zu kurz. Wir fanden aber direkt an der Straße eine große Lücke; perfekt.
Im Museum sind verschiedene originale alte Häuser aus der Jahrhundertwende um 1900 aufgebaut. Rein kann man in die Häuser nicht; entweder wegen der Saison schon geschlossen, oder man braucht eine Eintrittskarte vom richtigen Museum. Da wollten wir aber nicht rein und so liefen wir nur so ein bisschen herum – war ja hauptsächlich zum Beine vertreten.
Jetzt ging die Fahrt ab Funäsdalen in Richtung Ljungdalen – auf dem Flatruetvägen. Diese höchstgelegene Passstraße Schwedens führt auf gut 43km durch eine beeindruckende Fjälllandschaft. Aber, und dies muss erwähnt werden, alles auf Schotter. Bei uns war die Straße aber in sehr gutem Zustand, so dass dies auch mit Womo kein Problem dar stellte.
Renstängsel – hat was das Wort. 😉 Es sind aber einfach nur Rentierzäune.
Für die ersten Rentiere wurde das Womo auch mal noch gewendet. Die sind ja soo selten. 😉
Bereits nach wenigen Kilometern kamen wir über die Baumgrenze und weitere Rentiere ließen sich blicken.
Das ganze Hickhack mit dem Drehen vorhin wäre gar nicht nötig gewesen. Auf dem Pass oben liefen vielleicht hundert von den Rentieren herum. Genug, damit der Weihnachtsmann auf seiner jährlichen Runde mehrmals zum Boxenstopp kann.
Apropos Rentiere: Dies sind alles domestizierte Tiere, die in Privatbesitz sind. In ganz Europa gibt es nur noch eine einzige wilde Herde – im norwegischen Hardangervidda.
Der Pass im Endeffekt befindet sich auf 975m; klingt jetzt nicht besonders hoch, aber zeigt ein komplett anderes Bild als weiter unten. Kein Forstwald, sondern nur freie natürliche Landschaft.
Für die Nacht hatten wir uns den Stellplatz “Arvesund” am Storsjön heraus gesucht. Dort angekommen, erfolgte leider die Ernüchterung. In der Nebensaison, wenn das angeschlossene Cafe und Museum geschlossen haben, soll man die 200SEK bar im Briefumschlag dort einwerfen. Aber wir haben doch gar kein Bargeld…
Jetzt war guter Rat teuer. Der nächste Geldautomat bedeutete mind. 30min Fahrt (einfache Strecke), also musste was anderes her.
Da wir morgen eh noch etwas die E14 nach Westen wollten, suchten wir dort, und fanden einen Campground am Ristafallet. Klingt nach Wasserfall, also evtl. ungeplant ganz interessant.
Ein paar Baustellen verlangsamten noch mal etwas unser Vorankommen, aber irgendwann waren wir da – es war sogar noch hell. 😉
Einchecken war hier einfacher. Die Eigentümer wohnen dort und man muss einfach nur klingeln. Unseren Obolus dann drinnen bezahlt und wir konnten uns unten am Fluß ein Plätzchen suchen.
Das Wasser rauschte ganz schön, mal gespannt,wie es die Nacht wird. Wir liefen dann noch zum Wasserfall die paar Meter weiter. Sehr schön, hatten wir so gar nicht auf dem Plan.
Der Wasserfall ist übrigens der Fall aus dem Film “Ronja Räubertochter”. 😉
Warum wir nicht gleich die Stative mitgenommen haben, verstehe wer will, aber während Anja das Essen machte, ging ich nochmal los.
Heute gabs gutes Chilli und als Dessert einen Vanillepudding. 🙂
WLAN hats hier übrigens auch. Ja, es “hat” WLAN. 😉
ÜN: Ristafallet Camping – https://www.ristafallet.de/ – 275SEK
Gefahrene Strecke: 401km
Map: https://goo.gl/maps/WRvp4Nu3bVwmtQms6