2004 Barcelona

30.03.-02.04.2005 – Barcelona

 

Dieses Jahr entschieden wir uns wieder einen Städtetrip zu unternehmen.
Vor der Planung stand zuerst die Frage: Wohin? Zur Wahl standen zu dieser Zeit London und Barcelona. Nach einem Blick auf das Wetter entschieden wir uns für Barcelona. Wir hatten einfach keine Lust auf Nebel und Regen.

30.03.2005
Pünktlich um 10:00Uhr hob unser Flieger nach Barcelona von Frankfurt ab. Der Flug verlief wenig spektakulär und wir landeten wie geplant 12:00Uhr in Barcelona. Dafür durften wir dann umso länger auf unser Gepäck warten. Die Spanier sind halt einfach nicht die schnellsten.

Anschließend setzten wir uns in den Zug Richtung Innenstadt, wo wir unser Hotel „Husa Wilson“ für die nächsten drei Nächte gebucht hatten. Ausgestiegen sind wir an der „Placa de Catalunya“, sozusagen dem Verkehrszentrum Barcelonas. Auf der Karte sah es jetzt nur nach einem kurzen Marsch zum Hotel aus. Dieser entpuppte sich doch länger als gedacht. Im Hotel dann endlich angekommen, durften wir uns erstmal mit dem etwas unfähigen Personal herumschlagen. Diese hatten wohl noch nie eine Internetbuchung gesehen, denn sie fanden erst nach mehrmaligem Suchen unsere Buchung. Das Zimmer entschädigte dann doch wieder und wir planten den ersten Ausflug.


Wir beschlossen uns erstmal zwei 10er Karten für den örtlichen Nahverkehr in der ersten Metro-Station zu besorgen. Mit der Metro ging es dann zur Haltestelle „Hospital de Sant Pau“, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Krankenhaus „Hospital de la Santa Creu i San Pau“ liegt. Dieses Hospital wurde von 1905 bis 1930 von Domeneche i Montaner und seinem Sohn Pere erbaut.
1984 wurde es von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Da dadurch die Gebäude aber nicht mehr verändert werden dürfen, entstand hinter dem Hospital ein neues, welches für die moderne Medizin besser genutzt werden kann. Einzelne Bereiche sind aber immernoch in Betrieb.


Über die Avenguda Gaudi ging es jetzt Richtung Sagrada Familia, unserem eigentlichen Ziel des Tages. Schon von weitem macht diese unfertige Kirche einen fantastischen Eindruck.
Dies wurde immer mehr bestätigt, umso weiter wir uns der Sagrada Familia näherten. Bereits 1882 wurde mit dem Bau der Kirche zunächst im neogotischen Stil begonnen. Bereits ein
Jahr später übernahm Gaudi die Leitung des Baus und machte es zu seinem Lebenswerk, daß er bis zu seinem Tod 1926 betreute. Nach Gaudis Tod ruhte die Arbiet für fast 30 Jahre
bis im Jahr 1952 die Arbeiten wieder aufgenommen wurden. Nach neuesten Schätzungen wird mit der Fertigstellung ca. 2025 gerechnet.
Nach einem Rundgang in der Sagrada Familia, wo man Handwerkern bei der Arbeit zusehen konnte, begaben wir uns auf den Weg in das Zentrum von Barcelona. Nach einem langen Fussmarsch kamen wir
dann endlich im Stadtteil Bari Gotic an. Da wir mittlerweile schon hungrig waren, suchten wir uns ein kleines Lokal, in dem es frische Paella gab und ließen den Tag ruhig ausklingen.

31.03.2005

Da das Frühstück im Hotel mit knapp 12€ doch ziemlich über unserem Preislimit lag, beschlossen wir unterwegs etwas zu essen. Zuerst sollte es über die Ramblas, Barcelonas Flaniermeile, und dann durch die Bari Gotic gehen. Auf der Ramblas kehrten wir zuerst in den Mercat de la Boqueria ein, wo es die leckersten Dinge zum Essen gab (vor allem extrem günstige Erdbeeren). Nachdem wir uns gestärkt hatten, begaben wir uns in die engen Gassen der Bari Gotic. In diesen Gassen kann man wirklich vergessen, dass man in einer Großstadt unterwegs ist. Teilweise gibt es noch kleine Läden, die aus dem Beginn des letzten Jahrhunderts stammen könnten.
Nachdem wir die Sehenswürdigkeiten mehr oder weniger durch hatten, wollten wir noch in das Aquarium. Von außen klang es auch ziemlich vielversprechend, konnte unsere Erwartungen aber beiweitem nicht erfüllen. Ich glaube fast, dies war das schlechteste Aquarium, wo ich jeh drin war. Anschließend gingen wir über den Hafen zum Strand. Zum Baden war es noch deutlich zu kühl, so schrieben wir nur unsere Karten für Zuhause.
Als wir fertig waren, stand noch der Arc de Triomf auf dem Plan. Wir beschlossen dorthin den Bus zu nehmen, da der Weg doch zu weit erschien, und die Füsse sich schon bemerkbar machten. Der Triumpfbogen wurde anläßlich der Weltaustellung 1888 gebaut und sieht schon ziemlich gewaltig aus. Nach einem kurzen Rundgang im angrenzenden Parc de la Ciutadella beschlossen wir uns jetzt etwas zu essen zu suchen, da es schon langsam dunkel wurde. Auf dem Plan stand heute das Hard Rock Cafe, wo wir beide bei einem leckeren Hamburger das Ambiente genossen.

01.04.2005

Heute stand der Montjuïc, Barcelonas „Hausberg“ auf dem Programm. Laut unserem Reiseführer kann man zuerst mit einer Drahtseilbahn und anschließend mit einer Seilbahn bis zum Gipfel fahren. Leider war letztere wegen Neubaus komplett außer Betrieb, so daß wir noch ein ziemliches Stück von der Haltestelle der Drahtseilbahn bis zum Gipfel laufen mußten. Die Aussicht von oben entschädigte aber für alle Strapazen. Auf dem Gipfel kann man sich das Castell de Montjuïc ansehen. Dieses Castell wurde in der Vergangeheit sowohl zum Schutz als auch zum Beschuss von Barcelona benutzt. Später machten wir uns zu Fuss auf den Weg nach unten, wo wir zum Olympiastadion wollten. Da der Eintritt kostenlos ist, machten wir im Inneren eine längere Pause, da Anja schon ziemlich die Füsse schmerzten. Vorbei am Palau Nacional, einem sehr großen Museum für alles mögliche, ging es zurück zum Placa d Espanya, unserem Ausgangspunkt von heute früh.
Zuerst ging es nochmal in die Bari Gotic, da wir noch in die Kirche St. Maria del Pi wollten, die am Vortag schon geschlossen hatte. Heute hatte wir Glück, sie war noch offen. Leider marschierte kurz nach uns ein Brautpaar zur Trauung, so daß wir schon wieder raus mußten. Als nächstes wollten wir zum Parc Güell. Dieser Park ist ganz im Sinne des Jugendstil von Gaudi entworfen wurden. Einst waren mehr Wohnhäuser geplant, aber wegen der sehr restriktiven Nutzungsbeschränkungen fanden sich kaum Abnehmer. Somit existieren nur zwei Wohnhäuser und der Rest ist Gartenanlage. Der Weg zum Park ist aber länger als geplant, da es keine direkten Anschlüsse an die Metro/Bus gibt. Somit ist man schon
ziemlich lange zu Fuss unterwegs. Zum Schluss geht es sogar noch einen steilen Berg hinaus, der sich sehr lange zieht. Es lohnt sich aber allemal diese Strapazen auf sich zu nehmen, da die verschiedenen Farben und Formen einfach faszinieren.

Zum Abschluß des Tages lies ich mich zum Besuch der Casa Mila breitschlagen. Eigentlich ist mir dies zuviel Kitsch, aber Anja wollte da halt unbedingt rein, also los. Zu dieser Uhrzeit (ca. 17:00Uhr) standen zum Glück nicht soviele Leute am Eingang an, so daß es relativ zügig ging. Dieses von Gaudi errichtete Wohnhaus, war das letzte seiner Art im Leben von Gaudi. Da sich das Haus auf Säulen und Stahlbalken stützt, kommt es im Inneren völlig ohne tragende Wände aus. Somit konnte Gaudi die einzelnen Wohnungen komplett individuell gestalten. Jedes Zimmer hat seine komplett eigene Architektur. Selbst auf dem Dach wurden die verschiedenen Lüftungstürme von Gaudi durch verschiedene Formen gestaltet.
Zum Abendessen kehrten wir dann in einem kleinen Restaurant am Placa Reial ein, wo uns ein preiswertes aber gutes Menu erwartete.

02.04.2005

Da unser Flug erst am Nachmittag wieder nach Frankfurt gehen sollte, hatten wir noch den halben Tag zur Verfügung. Wir beschlossen noch das Museu Maritim/Drassanes zu besuchen. In diesen ehemaligen Werfthallen wird die komplette Geschichte der Seefahrt Barcelonas eindrucksvoll erläutert. Dies wird teils mit originalgroßen Originalen oder Nachbauten verdeutlicht. Das Prunkstück der Ausstellung ist aber das 1:1 Modell einer 60 Meter langen königlichen Galeere, die in der Seeschlacht von 1571 die Spanier beim Sieg über die Türken beteiligt war. Nachdem wir das Museum hinter uns gebracht haben, holten wir unsere im Hotel deponierten Koffer und begaben uns zum Flughafen.
Zum Rückflug gibt es nichts weiter zu sagen. Er war pünktlich und ruhig.

Abschließend kann man sagen, daß Barcelona ein lohnender Ausflug für einen Kurztrip ist. Man sollte aber schon lauffest sein, da sich die doch kleinen Entfernungen zwischen den Sehenswürdigkeiten am Ende des Tages doch summieren. Wir spürten unsere Füsse jedenfalls noch ein paar Tage lang.