2014 Sint Maarten – 10.04.

10.04. Saba

 

Da mein Flug schon kurz nach 07:00Uhr geht, musste heute das Frühstück ausfallen und so war ich schon kurz vor 6:00Uhr am Flughafen. Dort natürlich um diese Uhrzeit gähnende Leere und auch der Checkin-Counter der Winair machte erst um 6:00Uhr auf. Da ich einiges an Wasser dabei hatte, musste ich meinen Rucksack aufgeben.
Das war dann fix erledigt und ich frühstückte erst mal was bei dem kleinen Bäcker auf der Checkin-Ebene.
Dann Passkontrolle und Security und im Gatebereich war ebenfalls noch nix los. Es gibt derzeit auch noch recht wenig Läden. Ca. 50% der Ladenfläche ist noch frei.

Auf dem Vorfeld war auch noch wenig los. Nur diese American Airlines B757-200 „N665AA“ stand einsam vorm Terminal.

Interessant dann das Boarding einer Dash8 der AirAntilles zu beobachten. Da läuft man ja direkt zum Flieger und einige schleppten LCD-Fernseher da mit hin. Das wurde dann natürlich noch hinten im Gepäckraum verstaut, aber ob dies wirklich heil ankam? Dadurch dass St. Maarten Freihandelszone ist, scheint sich dies preislich für die Bewohner der Nachbarinseln wirklich auszuzahlen.

Schon vor Boardingzeit werden hier schon die Boardkarten abgerissen. Die wollen sicher gehen, dass wirklich schon alles Passagiere am Gate sind, wenn es Zeit fürs Boarding ist.
Zu Fuß ging es dann die paar Meter zu meinem ersten Flug in einer DHC6-300. Da ich der erste war, der einstieg, sicherte ich mir gleich mal Platz 1B, sozusagen direkt hinterm Cockpit; mit freier Sicht nach vorn. Eine Tür oder Vorhang gibt es hier nämlich nicht. Allerdings machte der Captain gleich zu Beginn deutlich, dass er Fotos nach vorn durchs Cockpit während des Fluges nicht mag. Schade, dann keine Bilder vom Landeanflug auf Saba. 🙁

Pünktlich ging es los und bei diesen Fliegern merkt man noch richtig, dass es Flugzeuge sind. Das gab gut Lärm und ordentliche Vibrationen. 🙂
Nach knapp 15min war es danns chon wieder vorbei und wir warne im Landeanflug auf Saba; auf die kürzeste kommerzielle Landebahn der Welt mit 396m. Bis 1959 hieß es, dass auf dieser Insel kein Flugplatz sein könnte, bis Flugpionier Rémy de Haenen auf dem einzigen flachen Punkt der Insel „Flat Point“ landete. Anfang der 60er wurde dann an dieser Stelle ein Flughafen errichtet und 1963 eröffnet. Allerdings ist er wegen seine extremen Kürze (davor Klippe; danach Klippe) für freie Anflüge gesperrt. Nur Flieger der Winair dürfen mit speziell ausgebildeten Piloten hier landen. Außerdem können nur Flugzeuge mit STOL-Eigenschaften (Short-TakeOff-and-Landing) hier runter und wieder hoch kommen.
Da Anflug war schön entlang der Klippen und dann waren wir auch schon unten. Kaum setzte der Flieger auf stand er schon. Eigentlich recht unspektakulär. 😉
Dann erst mal Einreise nach Saba; ist ja jetzt nach der Auflösung der niederländischen Antillen auch ein autonomer Staat im Niederländischen Königreich wie St. Maarten.
Saba ist eine reine Vulkaninsel (13km² klein), die faktisch nur aus Hügeln/Bergen besteht. Am einzigen flachen Punkt „Flat Point“ liegt der Flughafen. Als Fortbewegungsmittel zählt hier klar das Auto, wobei es keine Mietwagen gibt. Der Touri nimmt ein Taxi, welche nach jedem Flug am Flughafen bereits warten. Für 12USD brachte mich der Fahrer von knapp 0m üNN nach Windwardside auf knapp 400m üNN. Das laufen? Nö danke.
Hier setzte er mich am Trailhead zum Aufstieg auf den Mt. Scenery ab. Über 1.000 Stufen geht es jetzt nach oben, bis auf 877m und damit dem höchsten Punkt des niederländischen Königreiches.

Mein Anblick für die nächsten reichlich 400 Höhenmeter:

Es geht faktisch immer durch Wald und nur selten wird es mal flacher.

Ich hab eigentlich nicht die schlechteste Kondition, aber trotzdem benötigte ich einige Pausen und fragte mich öfters mal, warum ich mir dies eigentlich antue. Die Gedanken gingen immer nur bis zur nächsten Biegung. 😉 Aber nach gut 1,5h war ich endlich oben und konnte die Aussicht genießen.
Aussichtspunkt 1, hinterm Funkmast.

Beim zweiten Aussichtspunkt war noch etwas Klettern angesagt, aber es hängt ein Seil, was für den Auf- und Abstieg ganz brauchbar ist. Von hier hat man aber einen schönen Blick hinunter zum Flughafen.

Hier oben wehte doch ein ordentliches Lüftchen und ich war froh, mir ein Sweatshirt mitgenommen zu haben. Und, ich war völlig allein. 🙂
Nach ordentlicher Pause machte ich mich wieder auf den Rückweg. Jetzt hatte ich auch einen Blick für meine Umgebung und konnte ein paar Bilder machen.



Der Abstieg hat dann wieder gut 1h gedauert und mir kamen tatsächlich noch vier Leute entgegen. Ich war aber froh, recht zeitig losgegangen zu sein und nicht jetzt in der größten Mittagshitze.
In Windwardsite wieder unten, lief ich etwas durch das Örtchen und kaufte mir im örtlichen Supermarkt etwas Eis und eine Flasche „Saba Spice“. Letztere allerdings für daheim. 😉



Mein Rückflug ging erst gegen 17:30Uhr und so stellte ich mir die Frage, was machen? Für noch eine große Wanderung war es mir zu warm und so beschloss ich, ich lauf die Straße zum Flughafen zurück. Auf der Herfahrt hatte ich da so einige Blumen gesehen.
Obwohl es immer bergab ging, war es durch die große Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit ziemlich anstrengend. Schatten gab es nur ganz selten, den ich aber immer wieder für eine Pause nutzte.


Eine DHC6-300 beim Start.

Ich entschied mich jetzt für den kurzen Trail zu den Tidepools, die sich faktisch unterhalb der Landebahn befinden. Man muss zwar etwas über die Lavaklippen kraxeln, aber im Endeffekt kein großes Problem.
Nur ganz zu den Pools bin ich nicht gekommen. Da war noch mal ein ca. 2m hoher Abgang und ganz allein, wollte ich jetzt nicht jedes Risiko eingehen. So suchte ich mir ein bequemes Plätzchen im Schatten und genoß die Aussicht.


Später dann am Flughafen eingecheckt, aber meinen Rucksack musste ich dieses Mal nicht aufgeben. Flüssigkeiten sind denen egal.
Auch eine Sicherheitskontrolle gibts nicht; nur der Pass wird vorm Boarding kontrolliert. Dabei festgestellt, dass ich doch noch einen Ausreisestempel auf der Boardkarte brauche; also die zwei Meter zurück zum Einreisebeamten, welcher in einer Seelenruhe mir den Stempel reindrückte. Überarbeiten tut sich dort niemand. 😉
Der Start auf Saba war dann auch wenig spektakulär; schon kurz nach der Mitte hebte er ab. Lag wohl mir daran, dass der Flug nicht mal zu 50% ausgelastet war.

Nach der Landung in St. Maarten, ein Tag Parkplatz fürs Auto kostet hier übrigens 19USD, fuhr ich noch mal zum Maho Beach. Für mich gabs dort erst mal einen Burger in der Sunset Bar zur Stärkung. 🙂
An Flugzeugen kam nichts interessantes mehr, aber der Sonnenuntergang war schöner als die letzten Tage.

Genau zum Zeitpunkt wo die Sonne unter ging, war dieses Schiff genau davor. 😉

Zum Abschluss ein Blick auf die Landebahn in St. Maarten bei Nacht.