2010 USA – Nordwesten – 27.07.

27. Juli 2010 Helena – Waterton Park

 

Kurz vor 8 Uhr geht es los. Wir programmieren das Navi, aber irgendwas stimmt nicht. Wir landen mitten in der Pampa und sehen zweifelhafte Schilder.

Immerhin können wir von hier aus die Kathedrale von Helena sehen. Für die Stadt ein recht imposantes Bauwerk.

Wir folgen unseren Instinkten und landen wieder unten in der Stadt. Aber auch hier fühlt sich unser Navi nicht so wirklich gut. Es besteht darauf, dass wir hier links abbiegen, aber selbst bei aller Überzeugungskraft, die die Navi-Stimme aufbringt, wir können und wollen da nicht hin. Der Straßenname passt einfach perfekt und lachend biegen wir rechts ab. Seht selbst:

Irgendwann erholt sich unser Navi und findet wieder den Weg. Es geht wieder quer durch Montana, was eindeutig abwechslungsreicher sein könnte. Es ist bewölkt, aber so wirklich stört das heute nicht.

Nach fast 350km und 4 Stunden Fahrt erreichen wir zur Mittagszeit die Two Medicine Lake Section des Glacier National Parks. Hier geht es viel ruhiger zu. Wir laufen einen kleinen Trail zu den Running Eagle Falls, ein Wasserfall der etwas anderen Art.

Auf dem Weg läuft man durch ein Waldstück, was noch vom Regen nass ist und somit wunderschöne Fotomotive liefert.


Am Ufer des Two Medicine Lakes schlecken wir eine Kugel Eis. Es sind kaum Menschen hier, es ist einfach nur Stille und Natur. Dazu reißt der Himmel immer mehr auf – ein wunderschöner Augenblick.

Mit frisch aufgetankter Energie fahren wir weiter. Ziel ist noch einmal der Logan Pass. Kaum sind wir auf der Going-to-the-Sun-Road merken wir schon, dass heute definitiv mehr los ist. Es wimmelt quasi von Touristen. Die Parkplätze sind alle voll und auch an der ersten Baustelle müssen wir länger warten. Als wir den Parkplatz am Logan Pass erreichen, der wirklich nicht klein ist, ist der einfach nur voll. Wir müssen einige Zeit warten und ich muss Danilo immer gut zureden, er will am liebsten wieder umdrehen, aber dann findet sich ein Parkplatz.

Es ist unglaublich, wie sich hier alles verändert hat. Der Schnee ist komplett weggetaut, die Wiesen stehen in voller Blüte und da wo wir uns durch den Schnee gekämpft haben, sind auf einmal Stufen im Weg zu erkennen.

Noch einmal wollen wir den Berg nicht hoch laufen, stattdessen wollen wir ein kleines Stück des Highline Trail, von wo aus es tolle Aussichten ins Tal gibt.

Auf den ersten Metern des Trails gibt es wieder tolle Blüten und kleine Weggefährten.



Das Panorama selbst ist dann einfach überwältigend:

Aber auch ich selbst mache vor dieser Kulisse keine schlechte Figur.

Wir entscheiden uns nicht weiter nach Westen zu fahren, sondern in aller Ruhe zurück, um dann unser Glück in Waterton Park mit einem Zeltplatz zu versuchen. Immerhin sind es bis dahin auch noch einmal 100km und ein Grenzübergang.

Wie schon bei der Einreise am Flughafen, geht alles super schnell und es heißt – willkommen in Kanada! Wir fahren die uns schon bekannte Strecke und erreichen bald den Waterton Lakes National Park. Unweit vom Visitor Center, gibt es die erste Überraschung – ein Bär! Der ist für meinen Geschmack recht nah im Ort (wir wollen doch zelten :shock:), aber ok, alle anderen scheint das nicht zu stören.

Am Zeltplatz angekommen, zeigen wir unsere Reservierung, die wir nachdem wir die Entscheidung getroffen hatten, noch in Helena gemacht hatten und bekommen einen schönen Zeltplatz zugewiesen. Hier ist weitaus weniger los als auf der US-Seite, was uns natürlich freut. Überall auf dem Platz gibt es Ground Squirrels, herrlich. Ich kann beim Zelt sitzen und die kleinen, putzigen Kerle beobachten. Wehmütig werde ich schon bei dem Gedanken, dass wir morgen endgültig die Natur hinter uns lassen.

Aber noch ist es nicht so weit. Nachdem das Zelt aufgebaut ist, wollen wir noch einmal den Red Rock Parkway entlang fahren. Die Wiesen schillern immer noch in allen Farben, doch was ist das? Am Berghang ist eine Bärenmutter mit Nachwuchs. Ich nehme mal wieder meinen Lieblingsplatz im Dachfenster ein und beobachte. Einzig die Mücken erschweren mir hier das Fotografieren.

Als es zu viele Mücken werden, fahren wir weiter. Am Ende der Strasse, stehen Ranger, wie schon vor ein paar Wochen, und leiten die Autos wieder zurück. Ah, ja, wir kennen das Prozedere doch schon.

Auf dem Weg zurück, trauen wir unseren Augen kaum, da ist schon wieder ein Bär im Gebüsch. Einfach unglaublich!

Zu Abend essen wir wieder in Zum’s Eatery. Das Essen ist wieder seht gur und wir können unser Glück kaum fassen. Zuerst war es gar nicht geplant, dass wir in den Park zurückkommen und dann sehen wir direkt 4 Bären. So kann ein Urlaub doch zu Ende gehen.

Gefahrene Strecke: 555.8 km
Übernachtung: Town site campground in Waterton Park 27,40 CAD
Hier gibt es einige Schöne Bilder des Campgrounds: http://www.albertawow.com/campgrounds/waterton_town/waterton_townsite.htm
Map: Helena – Waterton Park

Bild des Tages:
Der Kleine hatte es mir besonders angetan…