2013 Namibia – 24.06.

24.06. Waterberg – Düsternbrook

 

Ihr erinnert Euch an die Probleme mit dem Reißverschluss? Mitten in der Nacht werden wir durch ein Scheppern der Mülltonne wach. Durch das Seitenfenster sah es nach Stachelschwein aus und da es nicht aufhörte, musste ich raus.
Nur, am Haupteingang war dieser verdammte Reißverschluss. Wenn ich da raus gehe, brauch ich wieder eine Ewigkeit, bis es zu ist. Also entschied ich mich für den Hintereingang; nur halt ohne Treppe. Schnell in die Schlappen rein und runter vom Dach.
In der Mülltonne fand ich tatsächlich ein mächtig gewaltiges Stachelschwein. Als es mich bemerkte, schnappte es sich seine Eroberung (eine Dose mit unseren Chiliresten) im Maul und verschwand im Busch. Eigentlich wollte ich ihm die Dose noch abnehmen, aber ich fand es nicht mehr. Ich hörte es nur noch eine Zeit schmatzen.
Im Dunkeln packte ich die Mülltonne wieder zusammen und legte noch einen Stein oben drauf. So muss das halten.
Jetzt meinen Body wieder hoch aufs Dach hieven, Reißverschluss zu und weiter pennen. 😉

Am Morgen gingen wir zum Sonnenaufgang auf den kleinen Hügel beim Campground und genossen die Aussicht.

Jetzt erst mal in Ruhe frühstückten.

Wir packten wieder alles zusammen und bald waren wir wieder auf Strecke.
Bevor wir uns Richtung Düsternbrook machten, stoppten wir am Waterberg Plateau Park. Wir zahlten unseren Eintritt, suchten uns einen Parkplatz und begannen den Aufstieg zum Waterberg. Am Anfang ging es noch recht einfach im Wald langsam nach oben, bis man an die Kante stößt. Durch einen Felssturz geht es jetzt auf blankem Geröll steil hoch; markiert durch weiße Fußspuren. Teilweise hatten wir den Eindruck, man hat damals einen der hier heimischen Paviane in einen Farbtopf getaucht und dann der Berg hoch gejagt. 😉

Aber die Wanderung lohnt sich, die Aussicht von oben ist genial.

Runter geht es dann direkter, aber nicht einfacher. Ich kletter ja für mein Leben gern und wenn die Steine unter einem wackeln, dann wackeln sie halt. Andere haben da mehr Probleme. 😉

Jetzt mussten wir aber weiter. Es folgte eine lange und nicht gerade interessante Strecke. In Okahandja marschierte Anja kurz in einen Spar, um noch etwas Grillzeug für heute Abend zu holen.

Am frühen Nachmittag erreichten wir die Gästefarm Düsternbrook. Wir hatten hier einen Stellplatz im Buschcamp gebucht. Dieser ist im Gegensatz zum Pioneercamp eingezäunt und hat Strom. Wäre aber nicht nötig gewesen. Mit uns war nur ein anderes Paar auf dem CG.

Nach kurzem Frischmachen ging dann auch schon unsere geführte Tour los; „Cats Unlimited“. Hierbei fährt man mit einem Farmarbeiter zur Fütterung der Leoparden und Geparden. Mit uns zwei Pärchen aus Franken/Bayern (kann dieses ausländisch nicht immer zuordnen 😉 ). Die Kommentare die die abgaben, ließen uns nur den Kopf schütteln.
Zuerst ging es zu einem Leoparden. Unser Guide verteilte auch auf einem Baum etwas Fleisch, um auch den Anblick eines Leoparden auf einem Baum genießen zu können.
Es kam nur eine Warnung: Arme und Köpfe im Auto behalten, sonst ist es möglich, dass sich der Leo anderes Futter holt.

Der Leo (Mutter wurde auf einer anderen Farm erschossen und das Junge dann nach Düsternbrook gebracht, sonst hätte es nicht überlebt) war schön ruhig und konnte gut fotografiert werden.






Weiter fuhren wir zum Gehege der Geparden.
Diese ließen erst mal gehörig auf sich warten. Sie haben auch ein paar tausend Hektar, wo sie sich frei bewegen können.
Irgendwann kamen sie doch (Geschwister) und diese verhielten sich komplett anders, als der Leopard. Wer Katzen hat, der erkennt sofort das Verhalten wieder, wenn die eigene Katze Futter will. 😉
Sie waren auch ständig in Bewegung und waren somit schwer zu fotografieren.




Dieser war ziemlich frech:

Anschließend fuhr unser Guide noch zu einer kleinen Gruppe von Flußpferden, die hier auf der Farm leben.

An dieser Stelle sah man deutlich, welche Auswirkungen die aktuelle Dürre hat. Die Flußpferde hatten nur noch einen kleinen Tümpel. Normal ist der Wasserstand 2-3m höher. Unser Guide meinte, dass dieser Tümpel noch ca. 4 Wochen existieren wird, dann ist er ausgetrocknet. Die Flußpferde suchen sich dann eine andere Wasserstelle. Eine hätten sie noch auf der Farm.
Die Tour hat sich auf alle Fälle gelohnt.

Nach der Tour organisierten wir uns noch eine Karte der Farm, wo man selbst wandern/fahren kann. Wir entschieden uns für die mittlere 4×4-Strecke. Am Anfang ging es noch relativ leicht den Berg hoch (Allrad und Untersetzung an). Später wurde die Strecke aber immer schlechter und dann war sie gar nicht mehr wirklich zu erkennen und stimmte auch nicht mehr wirklich mit der Karte überein.
Wir wendeten, so lange wir noch wenden konnten, und fuhren zurück und nahmen den kurzen Rundweg zurück ins Camp.

Es war gut so, denn es wurde bereits dunkel, als wir wieder im Camp ankamen.
Wir machten uns ein kleines Feuerchen und grillten unsere Wurst.
Am Abend gingen wir noch hoch zur Lodge, denn diese hatten draußen eine Bar. Ein Barmann war nicht zu sehen und so setzten wir uns einfach so dort hin und nutzten das kostenlose WLAN für ein paar Nachrichten nach Hause. Dazu gesellte sich die Hauskatze zu uns und ließ sich verwöhnen. Später kam noch eine Mitarbeiterin zu uns und wir konnten doch noch jeweils einen Amarula bekommen. Guter Service, denn sonst war scheinbar kein Gast weiter da.

So gesättigt beendeten wir den Tag und mummelten uns in unsere Schlafsäcke, denn es wurde merklich frisch.

Gefahrene Strecke: 279km
Übernachtung: Düsternbrook Buschcamp – 300NAD
Map: http://goo.gl/maps/2cTfg