2010 USA – Nordwesten – 18.07.

18. Juli 2010 Salem – The Dalles

 

Heute Morgen machen wir uns auf den Weg zum Mt. St. Helens. Rein zufällig (und nicht etwa heimlich vorher recherchiert) liegt auf dem Weg das kleine Städtchen St. Helens in welchem wiederum, rein zufällig , Teile des Filmes Twilight gedreht worden. Das Highlight ist dabei Bella’s Haus. Es ist ganz regulär bewohnt, d.h. ich komme mir vor wie ein Stalker. Wir halten nur kurz, machen ein Bild und weiter geht’s.

Unterwegs kommen uns immer wieder Radfahrer entgegen, was sich später als ausgewachsenes Radrennen entpuppt. Und dies bei voll fließendem Verkehr, respektive in der Richtung des Rennens teilweise nicht mehr so fließendem.

Der Himmel ist einfach nur grau und auch Danilo’s Laune nimmt langsam diese Farbe an. Ich bin immer noch der Meinung, dass wir erst mal hinfahren und dann weiterschauen. Gegen 11 Uhr erreichen wir das Visitorcenter des Mount St. Helens National Volcanic Monument. Der Park wurde 1982, also 2 Jahre nach dem Ausbruch, zum National Volcanic Monument ernannt und umfasst ein Gebiet von 455 km².

Leider ist der Himmel immer noch grau, aber wir wollen uns drin auf jeden Fall umschauen. Direkt auf dem Tresen am Eingang entdecke ich einen Fernseher, der den Gipfel zeigt. Ich muss näher rangehen, da ich doch eindeutig Blau meine zu sehen. Und tatsächlich – es ist eine Übertragung von einer Webcam die den Gipfel zeigt und da oben ist schönster Sonnenschein. :smiledance: Unsere Laune verbessert sich schlagartig und wir gönnen uns sogar noch die Zeit, die Ausstellung anzuschauen. Sehr informativ wird dort der Ausbruch dargestellt. Mit so vielen Informationen um Gepäck, machen wir uns auf Richtung Gipfel.

Ungewöhnlich ist, dass das Mount St. Helens Visitorcenter ca. 1h Autofahrt vom Johnston Ridge Visitor Center entfernt liegt, von wo aus man dann den besten Blick auf den Berg hat. Von hier unten sehen wir weit und breit noch nichts vom Vulkan. Wie auch vor lauter Wolkensuppe.

Also wieder ins Auto und weiter geht’s. Je höher wir kommen, desto klarer wird der Himmel und irgendwann sehen wir dann Mt. St. Helens. Friedlich liegt der Vulkan da, aber die Wunden in der Natur sind noch überall zu sehen – kahle Hänge, umgefallene Bäume, Asche, …

Im Johnston Ridge Visitor Center wird einem das Ausmaß noch bewusster. Hier gibt es ein wenig Unruhe bei den Besuchern, da anders als in anderen Parks, der Eintritt bei Betreten des Visitor Centers wirklich kassiert wird und man selbst an „schmuckes“ Armbändchen bekommt, was man auch draußen zu tragen hat. Von so manchem Besucher, der nur mal kurz in den Shop möchte, wird dies nicht wirklich akzeptiert. In Deutschland gäbe es hier bestimmt „El Mordio“. 😉

Uns stört das nicht, wir schauen uns auch drin die Ausstellung an, um danach draußen weiter den Blick auf den Vulkan zu richten. Überall um uns herum blüht es, so dass es ein bizarres Bild ergibt mit dem Leben um uns herum und doch auch der Zerstörung.


Nachdem viele Fotos geschossen sind, fahren wir wieder. Heute soll es wieder nach Osten gehen. Ausgewählt dafür haben wir die Columbia River Gorge, wo wir auch in einem State Park zelten wollen. Wir brauchen fast 3 Stunden vom Monument bis nach Troutdale, wo der Historic Columbia Gorge Highway beginnt. Fast 22 Meilen führt er parallel zum Interstate auf geschwungenen Pfaden vorbei an Aussichtspunkten und Wasserfällen.

Crown Point Overlook

Latourell Falls

Bridal Veil Falls

Am Fuße der Wahkeena Falls

Und wohl am bekanntesten die Multnomah Falls

Oneonta Falls

Im Ainsworth State Park wollen wir dann übernachten, finden auch eine Zeltstelle, doch irgendwie gefällt es mir nicht. Es ist zwar mitten unter Bäumen, aber so nah am Interstate, dass man ständig die Autos hört. Wenn ich schon in der Natur schlafe, dann soll es auch ruhig sein. Also ging es weiter.

Wir haben wenig Infomaterial von der Gegend, deswegen hoffen wir auf unser Navi. Wir suchen nach Motels und Campgrounds, aber alles was das Navi findet, ist entweder nicht mehr da oder sieht irgendwie merkwürdig aus. So langsam gehen uns die Ideen aus, es dämmert schon und wieder schlägt ein Navi-Campground-Versuch fehl. So stehen wir irgendwann vor dem sogenannten Bigfoot Park und alles was Danilo nüchtern dazu meint – „In solchen Gegenden entstehen Sekten!“

Also nichts wie weiter, irgendwann würden wir schon Erfolg haben, die Tanknadel neigt sich zwar schon bedenklich, aber in Hood River gibts eine Tankstelle. In Hood River versuchen wir mal wieder unser Glück, um ein Motel zu finden, aber bei den Preisen? Nee, kaufen wollen wir das Motel mit Sicherheit nicht. Dafür bestellen wir uns bei Dominos eine Pizza, die dann auf der Weiterfahrt nach The Dalles lecker vor sich hin duftet.

Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichen wir endlich The Dalles.

Die Zivilisation hat uns wieder. Ich sehe Mc Donalds, Leuchtreklamen, herrlich. Im Motel 6 haben sie noch ein Zimmer für uns und bei Pizza lachen wir über die Irrfahrt, die hinter uns liegt. Immerhin haben wir so schon einige Kilometer mehr hinter uns gebracht als geplant. Vielleicht hilft uns das ja später noch…

Gefahrene Strecke: 607.5 km
Übernachtung: Motel 6 The Dalles 71,93 USD
Map: Salem – The Dalles

Bild des Tages:
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