19.09.2007 – Custer
Morgens sah der Himmel schon wieder besser aus – die Wolken hatten sich verzogen und so waren wir kurz nach 7 unterwegs zum Mount Rushmore. Auf dem Weg kamen wir an einem Campingplatz im Custer S.P. vorbei wo es sich dieser Kleine so richtig gemütlich gemacht hatte.
Die waren bestimmt überrascht, als sie früh aus dem Wohnmobilfenster geschaut haben.
Beim Mount Rushmore N.M. angekommen, waren wir noch recht früh dran. Das Monument hatte schon geöffnet, aber die Besucher konnte man noch zählen, so dass wir uns alles in Ruhe anschauen konnten. Wir schlenderten den Rundweg entlang und verbrachten fast eine Stunde damit, die vier Köpfe von allen Seiten zu betrachten und nach ungewöhnlichen Aufnahmen zu suchen.
So langsam wurde es voller und die ersten asiatischen Reisegruppen tauchten auf. Ich kann immer noch nicht verstehen, wie die so viel Geld für die Reise ausgeben können und dann alles mit dem Handy fotografieren – da machten wir uns lieber wieder aus dem Staub.
Wir wollten uns hier eigentlich noch das kleine Skulpturen-Studio anschauen, nur stand da leider „Closed for Season“. Sowas können auch nur die Amis bringen; volles Haus, aber ist ja Nebensaison.
Schon am Vortag hatten wir am Highway Hinweisschilder zu Bear Country gelesen und da heute nicht viel mehr geplant war, entschlossen wir uns dahinzufahren. Ok, ich gebs ja zu, ich wollte dahin und Danilo hat mir zu Liebe zugestimmt. Zunächst kann man mit dem Auto durch die verschiedenen Tiergehege fahren. Bis auf das Bärengelände waren diese auch schön gemacht, aber bei den Bären hat es mir nicht gefallen, da stand kein einziger Baum auf dem ganzen Hügel. Anschließend kann man noch wie im Zoo, kleine Gehege mit diversen kleineren Tieren anschauen. Besonders in ihren Bann gezogen hatten uns dabei die Bärenjungen, die wie wild auf einem Baum rumklettern und so allerlei Blödsinn anstellten. Kinder eben. 😉 Doch man konnte sehen, welche Kraft die Kerlchen schon hatten – deren Spielzeug würde ich nicht sein wollen.
Eigentlich wollten wir hier noch was essen, aber es war ja Nebensaison und somit alles geschlossen.
Für den Weg zurück nach Custer hatten wir uns den Needles Highway rausgesucht, es war zwar einiges los, aber die Strecke war einfach toll.
Der erste Stop war am „Sylvan Lake“, wo wir uns auf den kurzen Rundweg um den See machten.
Im Reiseführer konnten wir nachlesen, dass die Strecke direkt für Besucher entworfen wurde. Ich würde sagen, derjenige, der die Streckenführung designed hat, hat eine ganz tolle Leistung erbracht. Viel zu schnell waren die engen Passagen vorbei und wir schon wieder unterwegs im Custer S.P.
Man schreibt ja hier öfters, daß die Strecke für größere Wohnmobile durch die Tunnel nicht geeignet wäre. Aber bei einem von den Tunnel hatten wir plötzlich einen ausgewachsenen Reisebus vor uns.
Vor Staunen haben wir dabei ganz das fotografieren vergessen, aber das sah schon sehr beeindruckend aus, wie der Fahrer den Bus durch den Tunnel manövrierte. Viel mehr als wenige Zentimeter war da nicht Platz.
Nach dem Custer SP fuhren weiter zum Wind Cave N.P.
Unterwegs hielten wir mal wieder bei einer Präriehundkolonie an und was sahen wir: In der Parkbucht lag eine Menge Popcorn und die Tierchen bedienten sich davon. Welcher Idiot füttert die Tiere denn mit Popcorn? Das geht ja gar nicht und so stieg Danilo erstmal aus und sammelte den ganzen Mist erstmal ein.
Da dadurch die Tiere leider absolut keinen Respekt mehr vor den Autos hatten, liefen diese somit ständig um das Auto rum, so daß wir leider wieder das Weite suchten. Irgendwie fehlte da die Natürlichkeit. 🙁
Weiter ging es zum Visitor Center. Danilo musste mal für Königstiger. Er stieg aus dem Auto und meinte mich veräppeln zu müssen, in dem er den Schlüssel mitnimmt und zuschließt. Naja, ich hatte kein Problem, wartete ich halt. Aber irgendwie kam er nicht wieder – also denke ich mir, du kannst die Tür ja auch von innen öffnen – aber Pustekuchen, schon hatte ich die Alarmanlage ausgelöst und so nach und nach wurden mehrere Passanten auf mich aufmerksam. Ich verfluchte Danilo. Irgendwann hörte das Hupen von alleine wieder auf und noch eine ganze Weile später kam Danilo angeschlendert. Er hatte noch im Laden gestöbert oder was weiß ich gemacht. Und ihr werdet es nicht glauben, ich erzähl ihm das ganze und er lacht einfach nur.
Ich grummel immer noch vor mich hin, als wir schon wieder unterwegs sind. Über die NPS 5 und 6 fahren wir wieder Richtung Custer S.P. und endlich haben wir Glück, wir haben die Bison gefunden und sichtlich beim Essen gestört.
Mahlzeit:
Wir fahren noch ein Stück des Wildlifeloop und eine der Gravelroads im Custer Statepark und wie immer, mein Highlight sind die Prairie Dogs.
So langsam geht die Sonne unter als wir uns auf Richtung Crazy Horse machen. Eintritt zahlen wollen wir nicht, so dass wir nur von außen einige Bilder machen. Wir fragen uns, ob die das wirklich jemals fertig stellen und beschließen in 20 Jahren mal wieder vorbeizuschauen.
Wieder in Custer fahren wir zum Purple Pie Place. Das Cafe ist für seinen Pie bekannt und das konnten wir uns doch nicht entgehen lassen. So gab es für jeden eine Suppe und danach ein schönes Stück Appelpie. Ok, Danilo ist nicht satt geworden, ich schon 😀 (Strafe muss sein, ich hab die Alarmanlage noch nicht vergessen)
Somit sind wir alles in allem recht zeitig im Motel, was wir ausnutzen und uns direkt noch mal zum Pool begeben. Nach einem kurzen Bad, verkrümeln wir uns wieder aufs Zimmer und grübeln, was wir am nächsten Tag unternehmen wollen.