2007 USA – Rocky Mountains – 20.09.

20.09.2007 Custer – Scottsbluff

 

Als wir heute Morgen zum Frühstücken in die Lobby liefen, hätten wir uns lieber etwas wärmer angezogen, denn es fröstelte uns schon etwas. So kalt hatten wir es gestern gar nicht mehr in Erinnerung.

Nach dem Frühstück wurde alles ins Auto gepackt, ausgecheckt und auf ging es nach Süden, in der Hoffnung, dass es dort wärmer wird.

Um noch mal ein paar Tiere zu sehen, nahmen wir nicht den Highway, sondern fuhren noch einmal durch den Custer SP und den Wind Cave NP. Viel zu sehen gab es zwar nicht, aber einige Bisons und vor allem die Prärie Dogs sagten uns „Auf Wiedersehen“.



Erste Station des heutigen Tages war das Örtchen „Hot Springs“ und dort die „Mammoth Site“. Wir waren genau zur richtigen Zeit dort und konnten gleich bei der ersten Tour durch die Ausgrabungsstätte mitgehen.

An dieser Stelle war vor vielen, vielen Jahren ein Wasserloch, zu dem sich die Mammuts durch das warme Wasser besonders hingezogen fühlten. Da aber der Abhang zu rutschig war, kamen die Tiere nicht mehr den Hang hinauf und mussten hier unten verhungern. Aus diesem Grund gibt es hier unzählige, teils vollständig erhaltene, Mammut-Skelette.


Bei der Führung durch die Anlage wurde uns genau das Leben der Mammuts und die Arbeitsweise in so einer Ausgrabungsstelle erläutert und man kann den Archäologen dabei sogar über die Schulter schauen.
Wer kennt denn nicht den Film „Ice Age“ mit Mammut „Manni“? Hier in der Gegend kamen jedoch hauptsächlich Mammuts vor, die eher den heutigen Elefanten ähneln, also recht haarlos waren; die „Amerikanischen Mastodons“.

Ein Besuch dieser Stätte ist für jeden Archäologie begeisterten Touristen ein Muss und auch für den Rest wirklich empfehlenswert. Eine kleine Anekdote hierzu noch: Der Eintritt kostet für Erwachsene 7,50$. Das macht theoretisch 15$ für uns beide. Warum ich aber nur 14,99$ bezahlt habe, ist mir bis heute ein Rätsel.

Nachdem wir aus Hot Springs hinaus waren, nahmen wir auch Abschied von der Zivilisation, denn ab jetzt lag ein weites Nichts vor uns.

Das einzig interessante war noch die Eisenbahn, die unsere Fahrt ab und zu auflockerte. Ich glaube, wir haben hier mehr Kohle-Züge als Autos gesehen. Und auch für die Lokführer schien es etwas seltenes zu sein, ein Auto zu sehen, wir wurden von allen herzlich gegrüßt, sei es durch Winken oder das Signalhorn.

Das nächste Ziel war die „Toadstool Geologic Area“. Als wir hier ankamen, traf uns erstmal der Schlag. Sind wir in Custer bei vielleicht knapp 5°C losgefahren, waren hier mindestens 30°C.
Bis auf ein anderes Auto waren wir alleine und so liefen wir in Ruhe den Rundweg durch die schöne Gesteinswelt in Nirgendwo von Nebraska. Auf dem Rundweg kann man theoretisch auch fossile Überreste finden, aber dazu braucht man schon extrem viel Fantasie.


Man glaubt es kaum, aber hier ließen sich früher freiwillig mal Siedler nieder, mit welchem Erfolg, könnt Ihr Euch sicher denken.

Zum Schluss waren wir allerdings auch wieder froh, als wir wieder im klimatisierten Auto saßen. Soviel Hitze hatten wir hier gar nicht erwartet und Schatten gibt’s auf dem Rundweg gar keinen.

Weiter ging die Fahrt durch das Niemandsland von Nebraska bis wir in Alliance wieder auf etwas Zivilisation stießen.
Dieser Ort würde eigentlich hier nie Erwähnung finden, gäbe es da nicht dies:

Carhenge:

Ein Künstler baute vor einigen Jahren das britische „Stonehenge“ einfach mit Autos nach.

Weiter ging die Fahrt nach Süden zum „Chimney Rock NHS“, welche uns aber nicht wirklich begeisterte, da man vor allem auf den Chimney Rock nur eine schlechte Sicht hatte. Besser wurde es von einem näher gelegenen Feldweg, aber von gut keine Spur.

So machten wir uns wieder auf dem Weg und erreichten am späten Nachmittag Scottsbluff. Wir checkten im Comfort Inn ein und machten uns erstmal auf den Weg zum nächsten Supermarkt. Ich weiß zwar nicht was dort los war, aber auf dem dortigen Parkplatz stank es bestialisch, als wenn man die Straße mit Gülle gereinigt hätte. Der Gestank zog sogar bis in den Laden hinein, so dass wir uns bald wieder vom Acker machten.

Und dann passierte es: An einer Kreuzung – wir hatten Rot, aber Danilo meinte, er schafft es noch vor dem Auto nach rechts – ich denke mir schon, der sieht aber schon, dass dort ein Auto kommt – wurde es etwas eng, und prompt leuchtete hinter uns eine kleine Lichterorgel auf.
Danilo rechts ran und mal warten was passiert. Danilo durfte dann erstmal mit nach hinten in den Streifenwagen, da der Cop anscheinend nix mit dem Führerschein anzufangen wusste (steht ja weder Adresse noch Ablaufdatum drauf). Zum Glück war er gnädig und Danilo kam mit einer schriftlichen Verwarnung davon.
Das blöde an der Sache war, dass ich die ganze Zeit mal aufs Örtchen musste, aber hier nicht wegkam und zu allem Übel wir praktisch neben einer Mall standen. Es wäre bestimmt nicht gut gekommen, wenn ich jetzt plötzlich mal abgehauen wäre.

Na ja, nach diesem Schrecken gingen wir noch schnell was Kleines bei Taco Bell essen, bevor wir uns ins Motel verkrümelten und den Tag in Ruhe ausklingen ließen. Ihr glaub gar nicht, wie schön ich an dem Abend Danilo mit seiner Verwarnung ärgern konnte…