2007 USA – Rocky Mountains – 06.09.

06.09.2007 – Vernal – Salt Lake City

 

Da es mich recht zeitig Richtung Bad zog, konnte ich mir draußen ein gutes Bild vom Wetter machen. Vom Himmel strahlte mir der Große Wagen entgegen und somit musste Danilo schnell dran glauben, schließlich konnten wir so doch noch zum Fantasy Canyon. Nach etwas Murren quälte er sich aus dem Schlafsack :schlafen:. Um nun die Frage von gestern zu beantworten: Beim nächsten Walmart wechselte ein neuer Schlafsack in unseren Besitz :lachen07:.

Kurz nach sechs waren wir dann tatsächlich unterwegs Richtung Fantasy Canyon. Schon nach kurzer Zeit erreichte unsere Laune jedoch wieder einen Tiefpunkt. Wir fuhren in eine dichte Nebelwand, die einfach nicht aufzuhören schien. :traurig: Ich behauptete immer wieder standhaft, dass Nebel immer örtlich begrenzt sei und daher unsere Chancen gut standen, dass er bis zum Fantasy Canyon weg war.
Wie sich rausstellte, war die UT45 der Arbeitsweg für die Angestellten der Ölfirmen, die trotz Nebel mit erheblicher Geschwindigkeit fuhren. Wir haben wohl einige Flüche auf uns gezogen. Hier mussten wir dann auch feststellen, daß der Trailblazer keine Nebelleuchte hat (wer baut eigentlich so nen Sch…). Dazu kam dass mir Danilo nach 20 Meilen das „örtlich begrenzt“ nicht mehr abnehmen wollte.

In einer Nebellücke sahen wir direkt neben der Straße Pronghorn Antilopen stehen, deren Anblick uns wieder etwas versöhnte.

Dann gings wieder ab in den Nebel. Irgendwann war er tatsächlich weg, jedoch war am Himmel immer noch eine dünne Wolkendecke, die keine Sonne durchließ. Auf der Glen Bench Rd. hofften wir einfach, dass die Sonne doch noch ein Einsehen hatte. Mit dieser Hoffnung bogen wir auf die Gravel Road ab, na ja es war eher eine matschige Schlammpiste. Hinter uns wirbelte unser Auto nur so die Schlammbatzen auf und schlingerte so die Straße entlang– oh je unser Auto…

Dann standen wir vor dem Schild Richtung Canyon, neben dem jedoch ein „No Access“ Schild stand. Wir entschieden uns, das letztere Schild zu ignorieren und fuhren weiter zum Parkplatz. Wir waren die einzigen und konnten daher in aller Ruhe durch die Formationen laufen. Etwas später kam tatsächlich noch die Sonne raus, so dass einige schöne Bilder gelangen.


Ich lief immer einige Meter hinter Danilo und irgendwann war er weg, also kletterte ich auf Verdacht in die Richtung, wo ich ihn vermutete. Der Weg führte auf den Hügel hinter den Formationen, wo wir einen schönen Ausblick auf die Umgebung hatten. Der Regen der Vornacht zeigte hier jedoch seine Nachwirkungen. Der lehmige Boden klebte wie Leim an unseren Schuhen und schon bald waren wir einige cm größer 😆

Wieder zurück am Parkplatz brauchten wir ne halbe Ewigkeit, unsere Schuhe wieder sauber zu kriegen. Aufder Glen Bench Rd. wiederholte Danilo die Säuberungsaktion diesmal mit dem Klappspaten bei den Radkästen des Autos. Während wir so da standen bogen 4 Trucks in die Straße ein und wir waren heilfroh, dass die uns nicht entgegen gekommen waren.

Danach ging es zurück Richtung Vernal, wo Danilo unser Auto in einer Waschanlage erstmal wieder in einen halbwegs normalen Zustand brachte. Nun mussten wir uns aber langsam beeilen, schließlich wollten wir heute bis nach Salt Lake City. Recht zügig fuhren wir weiter in Richtung der Flaming Gorge Recreational Area. Am Red Canyon Overlook bot sich uns ein toller Blick in den Canyon, jedoch blieben wir nicht lange, wollten wir doch noch ein ganzes Stück Gravelroad fahren.

Über die BLM 218 und 221 konnten wir ein wenig das Hinterland erkunden und das quasi alleine. Es war nicht spektakulär, jedoch gefiel uns die Strecke und sie führte uns das erste Mal nach Wyoming.

In Fort Bridger stoppten wir in der gleichnamigen Historical Site. Dieses Fort wurde 1843 als Nachschubdepot für Auswanderer errichtet. Später in den 1850er wurde es zu einem militärischen Außenposten umfunktioniert.


Die Häuser waren schön hergerichtet und alles sehr anschaulich dokumentiert. In einem alten Laden wurde uns von einem ebenso alten Mann, so einiges über die Lebensweise der damaligen Einwohner erzählt. So blieben wir länger als geplant, doch irgendwann mussten wir einfach weiter.

Nun hieß es auf dem I-80 ein paar Meilen hinter uns zu bringen. In Evanston verließen wir den Interstate schon wieder und fuhren auf die WY/UT150, die bald zum Mirror Lake Scenic Byway wurde. Es war eine schöne Gegend, jedoch konnten wir sie nicht mehr so richtig genießen. Wir waren einfach schon zu lange unterwegs.

Doch etwas konnte meine Aufmerksamkeit noch erwecken. Ein Hinweisschild zu Wasserfällen, also nix wie rechts abgebogen zu den Provo Falls. Die lagen zwar im Schatten, jedoch habe selten einen so schön kaskadierten Wasserfall gesehen. Schon dafür hatte sich der Umweg gelohnt, na ja auf jeden Fall für mich, für die jeder Wasserfall ein Muss ist.

Wieder unterwegs, waren wir doch erleichtert, als wir endlich auf dem Interstate Richtung Salt Lake City waren. In der Stadt angekommen, wollten wir nur noch zu einem Motel. Wir fuhren einfach drauf los und entschieden uns fürs Super8. Zum Abendessen ging es nur noch zu Wendys und danach wieder zurück ins Motel. Wir haben noch Bilder überspielt, weiter die Schuhe gereinigt, eine Ladung Wäsche gemacht und dann fielen wir hundemüde in unser Bett.