11.12.2005
Wie jeden ersten Tag in den USA schlug auch hier der Jetlag wieder zu und so waren wir schon vor dem Wecker gegen 6:00Uhr wach. Unser Ziel für heute war das Tanger Outlet in Riverhead. Da es erst gegen 10:00Uhr öffnen sollte, hatten wir so noch viel Zeit. Wir machten uns also in Ruhe fertig und gingen dann zum Auto. Es war das erste Mal, dass wir in den US-Motel nicht zum Eisautomaten mussten, um eine Kühltasche zu füllen. Eis und Kälte gab es schon genug. Am Auto angekommen, durfte ich erstmal Eis kratzen. Zum Glück gab es einen Eiskratzer im Auto.
Nachdem ich unseren Gaul vom Eis befreit hatte, ging die Fahrt los. Die Sonne schien und trocknete wenigstens die Strasse schnell ab.
Da wir noch sehr zeitig dran waren, beschlossen wir einfach mal an die Nordküste von Long Island zu fahren. Unsere Karte war zwar nur relativ grob, aber wir dachten, dass wir es schon finden würden. So fuhren wir immer weiter nach Norden, durch die ein oder andere Stadt, aber von Meer nix zu sehen. Interessant wurde es an so manchen Hügeln, wo noch etwas Eis auf der Strasse war. Da merkte man schnell, dass man ein heckgetriebenes Fahrzeug fuhr.
Irgendwann haben wir es dann aufgegeben und sind wieder Richtung Outlet gefahren, wo wir kurz vor 10:00 Uhr eintrafen.
Hier suchten wir erstmal den erstbesten Diner auf, um unsere knurrenden Mägen, die noch kein Frühstück bekommen hatten, zu beruhigen. Anschließend konnte das Shopping beginnen.
Jedoch ausser Kindersachen für die Neffen und Nichten und einen Schal für Anja, der sich noch richtig bezahlt machen wird, haben wir allerdings nichts gekauft, denn irgendwie war alles nicht so unsere Mode. Trotzdem haben wir knapp 2h hier verbracht.
Anschliessend wollten wir unbedingt noch das Meer sehen. So einfach kommt es uns nicht davon. Und wenn wir im Norden kein Glück haben, dann probieren wir es halt im Süden.
So fuhren wir nach Süden Richtung Westhampton Beach. Kurz vor Erreichen des Strandes holten wir uns aus einem kleinen Fischladen für jeden eine Fischsuppe, die wir dann mit Blick auf den Strand verspeisten.
Danach gingen wir noch etwas am menschenleeren Strand spazieren und ich probierte mal das Verdeck unseres Mustangs aus. Zum Offenfahren war es aber viel zu kalt, so dass es bei dem Versuch blieb.
Viel war hier zu dieser Jahreszeit nicht los und die meisten Häuser waren ziemlich leer. So fuhren wir bald weiter, denn wir wollten ja noch nach Wantagh, Anja’s Gastmutter vom Praktikum 2001 besuchen.
Der Interstate war schnell erreicht und die Fahrt ging wieder gen Westen. Unterwegs stoppten wir aber noch schnell an einem Home Depot, denn es musste noch ein Leatherman für Anja’s Vater besorgt werden. Dieser war dort auch schnell gefunden (irgendwie sah dort drin alles so aus wie im heimischen Hornbach-Baumarkt) und gekauft, sogar noch mit nicht verzeichnetem Extra-Rabatt.
Wieder draussen, schauten wir amüsiert zu, wie die Einheimischen ihre Tannenbäme verluden. Unsereiner versucht das Ding ja möglichst im Wageninneren zu verstauen, hier kommt der Baum einfach aufs Dach. Auf der anschliessenden Fahrt haben wir noch mehrere Autos mit Weihnachtsbäumen gesehen. Einer hatte sogar zwei drauf.
Irgendwann erreichten wir endlich Wantagh und fanden Anne’s Haus auch fast auf Anhieb. Wir wurden wieder sehr herzlich begrüsst. Wir machten uns bei Dresdner Stollen und Tee eine schöne Zeit und erzählten allerlei Geschichten.
Aber gegen halb sechs mussten wir auch schon wieder Abschied nehmen, denn unser Ziel für diese Nacht war Manhattan. Vorher ging es aber wieder zurück zum Flughafen nach Newark, wo wir uns von unserem geliebten Mustang wieder verabschieden mussten. Die Rückgabe war schnell erledigt und wir nahmen den Airrail zur Train-Station, wo schon nach wenigen Minuten der Zug zur Penn-Station nach Manhattan eintraf (Kosten 14$ pro Person). Ich muss sagen, diese Züge sind nichts für Reisende mit viel Gepäck, denn es war sehr eng in den Waggons.
Nach ca. 50 Minuten kam der Zug in der Penn-Station an. Nach dem Lösen des ersten Orientierungsproblems liefen wir dann in die Richtung unseres Hotels. Ich hatte nämlich mal wieder den Ausdruck der Karte vergessen, wo das Hotel eingezeichnet war und so wussten wir nicht genau, wieviele Blocks es sind. Und es wurden einige. Aber letztendlich erreichten wir es doch. Gebucht hatten wir ein Doppelzimmer im „Hotel 31“. Mit knapp 100$ die Nacht war es das günstigste Hotel, was in Manhattan zu bekommen war. Alles anderen fing bei min. 150$ an. Hier mussten wir uns zwar mit 2 Bädern pro Etage zufrieden geben, aber diese waren immer top gepflegt.
Nach dem Bezug des Zimmers (dort war eine Affenhitze drin) machte ich mich erstmal an die Demontage des Heizkörpers. Dieser war nicht regelbar, sondern powerte immer mit Volllast. Ich entfernte also unter Einsatz leichter Gewalt das Schutzgitter und kam dann auch ans Thermostat und machte den Heizkörper somit kalt.
Nach dieser Aktion gingen wir noch kurz etwas essen und fielen danach völlig fix und fertig in die Betten.