2007 USA – Rocky Mountains – 09.09.

09.09.2007 – Grand Teton N.P.

 

Ich muss schon sagen, die Nächte sind verd… kalt. Der Weg früh zur Dusche war schon eine Überwindung, aber danach fühlten wir uns besser. Kurze Zeit später waren wir wieder auf dem Weg Richtung Park.

Da wir gestern so viele Tiere gesehen hatte, wollten wir unser Glück am Oxbow Bend noch einmal auf die Probe stellen – und tatsächlich wir konnten ein Weißkopfseeadlerpärchen beobachten. Das Männchen flog direkt über uns hinweg, das war ein tolles Erlebnis.

Insgeheim hatte ich gehofft, noch einmal Elche zu sehen, aber dies blieb uns heute morgen verwehrt. Während des Wartens hatte ich Gelegenheit in der Parkzeitung zu stöbern. Ich las, dass die Ranger täglich einen Wildlife Caravan veranstalteten, bei dem man mit dem Auto einige Stationen im Park abfährt und meist Tiere beobachten kann. Keine Frage, das wollte ich unbedingt ausprobieren – hatte es mir die Tiervielfalt in diesem Park doch besonders angetan. In der Zeitung stand, man kann sich telefonisch oder in den Visitorcentern anmelden. Der Handyempfang war nicht so toll und somit machten wir uns auf ins nächste Visitorcenter. Dort erfuhren wir, dass die Tour schon voll wäre, also keine weiteren Autos zugelassen werden, aber wir könnten am Carsharing teilnehmen, d.h. bei jemand anders mitfahren. Kurz überlegt, aber warum nicht, und so standen wir auf der Liste. Als das erledigt war, machten wir uns auf den Weg zur Mormon Row bzw. den Antilope Flats, natürlich nicht ohne noch ein paar Fotos der Grand Teton Range zu machen. Heute war es bewölkt, was die Landschaft aber noch viel interessanter machte.

An der Mormon Row stehen noch einige alte Farmgebäude, die von Farmen stammen, die bei Parkgründung auf dem Gebiet bewirtschaftet wurden. Es gibt immer noch einige Häuser und sogar eine ganze Ortschaft innerhalb der Parkgrenzen. Diese alten Scheunen bieten eine tolle Kulisse vor dem Bergpanorama und sind somit ein häufiges Fotomotiv auf Postkarten vom Grand Teton. Besonders reizvoll war die Gegend für mich durch die Anwesenheit von etlichen Bisons, die ich immer wieder gerne beobachte und einigen Mountain Bluebirds.



Von dort war es nicht mehr weit bis zum Grosvenor Slide und so beschlossen wir uns diesen Bergrutsch genauer anzuschauen. Auf den Erklärungstafeln konnte man sehr eindrücklich sehen, wie der Berg vorher ausgesehen hat und wir bekamen eine Eindruck, welche Gewalt hier gewirkt haben muss, um das Land umzuformen.

Es war noch früher Nachmittag und bis zu unserer Tour blieb noch eine Menge Zeit. Daher schlug ich Danilo vor die River Road zu fahren, wusste ich doch, wie gerne er Dirtroads fuhr. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen und schon waren wir auf dem Weg zur River Road. Schon am Anfang sahen wir ein paar Pronghorn Antilopen, wie immer ein eindruckvolles Erlebnis. Sobald wir an die Uferklippen des Snake River kamen, wurde die Strecke richtig interessant. Die Ausblicke auf das unter uns liegende Tal mit dem darin mäandernden Fluss waren einfach traumhaft.

Doch viel zu schnell wand sich die Straße wieder ab und verlief ins Hinterland. Teilweise war die Strasse recht unangenehm und im Endeffekt wäre es ausreichend gewesen, die schönen Ausblicke zu genießen und dann wieder zurückzufahren. Insgesamt brauchten wir fast 3h für die Strecke.

Trotz allem waren wir noch pünktlich im Visitorcenter, bevor die Tour losging. Geführt wurde die Tour von einer jungen Rangerin, die das Ganze recht interessant gestaltete. Am Anfang wurden erstmal die Personen auf die Autos aufgeteilt, da außer uns noch einige weitere auf das Carsharing gehofft hatten. Wir kamen zu einem amerikanischen Ehepaar, welche sehr nett waren. Wir kamen sehr schnell ins Gespräch, was die Tour zu einem sehr schönen Erlebnis machte. Zuerst fuhren wir zu den Antilope Flats, wo wir wieder Pronghorn Antilopen und Bisons beobachten konnten. Nächste Station war am Ende der Schwabacher Road. Folgt man dort einem kurzen Pfad an dem Fluss entlang kommt man zu einem Biberdamm und dazugehörigen aufgestauten See. Wir hatten tatsächlich Glück und konnten einen Biber beobachten, wie er mit einem Ast im Schlepptau zu seinem Bau schwamm. Auf dem Rückweg sah ich noch einen Elch im Unterholz, doch wir fuhren ja in einem Caravan und somit blieb ich die einzige, die den Elch gesehen hat. Nach diesem Erlebnis ging es weiter Richtung Jenny Lake, wo wir direkt neben der Straße eine Herde Hirsche in der Dämmerung beobachten konnten. Die Rangerin erzählte uns einige interessante Details und zusätzlich hatte sie ein gutes Fernrohr dabei, was die Beobachtung etwas einfacher machte. Dies war auch schon die letzte Station der Tour und die Gruppe löste sich auf. Unsere „Chauffeure“ brachten uns wieder zu unserem Auto und wir verabschiedeten uns mit den üblichen guten Wünschen und Hinweisen. Als wir wieder in unserem Auto saßen und uns so die Rückbank ansahen, waren wir froh, dass wir als Fahrgäste am Carsharing teilgenommen hatten. Im umgekehrten Fall hätten wir erstmal unser ganzes Auto aufräumen müssen…

Inzwischen knurrten unsere Mägen und wir beschlossen heute mal richtig Steak essen zu gehen. Wir fuhren zu zwei verschiedenen Steakrestaurants, jedoch waren die uns viel zu teuer. Schon das kleinste Steak kam ca. 25 USD. Schon etwas entmutigt entdeckten wir Bubbas BBQ. Es handelt sich zwar um eine Kette, jedoch war es einfach nur gemütlich, das Essen war reichlich und es schmeckte lecker. Gut gesättigt fuhren wir wieder zurück zu unserer Cabin und überspielten noch ein paar Bilder auf den Laptop, bevor wir in unseren Schlafsäcken verschwanden.