2007 USA – Rocky Mountains – 15.09.

15.09.2007 – Cody – Sheridan

 

Diesen Morgen haben wir es doch tatsächlich geschafft zu verschlafen (wenn man schon den PDA als Wecker nutzt, sollte man auch das Klingeln einschalten). Wir wollten eigentlich eher aufstehen, aber mit etwas Eile haben wir es doch noch geschafft gegen 8 Uhr den KOA zu verlassen. Noch hatten wir aber nichts gefrühstückt. Da es uns bei Bubbas BBQ so gut gefallen hatte und es in Cody auch einen gab, fuhren wir hin. Solch einen großen Pancake habe ich noch nie gesehen. Ich habe ihn nicht geschafft, pappesatt war ich trotzdem.

Bevor wir in unser erstes Tagesziel – die Bighorn Canyon National Recreation Area ansteuern konnten, musste erstmal noch eine Straßenkarte her. Als rational denkende Touristen dachten wir, fahren wir einfach an die nächste Tanke und kaufen eine. Ihr könnt Euch sicher schon denken, was passierte: Es gab keine. Erst in „Powell“ haben wir eine Tankstelle gefunden, die Kartenmaterial hatte. Immerhin hatten wir auf dem Weg dorthin nichts verpasst.

In Lovell hielten wir beim Visitor Center an, um uns mit entsprechendem Kartenmaterial vom Bighorn Canyon auszurüsten. Im Visitor Center selbst kann man einiges über die Tiere erfahren, so auch, dass es hier im Canyon eigentlich keine mehr gab und diese wieder neu angesiedelt wurden. Ich war schon gespannt, ob wir einige Tiere sehen würden, denn bisher hatten wir noch keine Bighorn Sheep gesehen.

Also fuhren wir in den Park. Idee war es erst mal bis zum Ende der Strasse, also zu Barry’s Landing zu fahren und dann auf dem Rückweg die einzelnen Abzweige mitzunehmen. Auf halbem Wege kurz hinter der Abbiegung zum Devils Overlook war uns das Glück wieder hold. Rechts im Gebüsch entdeckten wir Bighorn Sheep. Ich parkte das Auto in entsprechendem Abstand am Straßenrand und bewaffnete mich mit der Kamera. Allmählich kamen sie aus dem Gebüsch und begannen die Strasse zu überqueren. In Summe zählten wir 12 Tiere. Dabei zeigte sich, dass einige der Tiere neugieriger waren als andere. Einige liefen direkt über die Straße und dann auf der anderen Seite weiter, andere wiederum liefen gemütlich an unserem Auto vorbei, so dass ich einige schöne Fotos machen könnte. Die Gruppe wanderte weiter und so machten auch wir uns wieder auf den Weg.

Bei Barry’s Landing konnten wir sehen, was die Hauptattraktion des Gebietes für die Einheimischen ist. Dort kann man nämlich sein Boot zu Wasser lassen, um dann durch den Canyon zu fahren. Auf dem Rückweg sahen wir an den verschiedenen Aussichtspunkten immer wieder Boote im Canyon. Ich kann mir vorstellen, dass dies auch eine tolle Fahrt wäre. Da wir aber kein Boot hatten, liefen wir zurück zu unserem Auto und fuhren wieder gen Süden.

Auf dem Hinweg hatte ich ein Hinweisschild zu einer ehemaligen Farm entdeckt. So etwas sehe ich mir immer wieder gerne an und da ich heute am Steuer saß, musste ich Danilo noch nicht mal überreden. Es gab noch einige alte Zäune und Häuser. Das Farmhaus wird von Zeit zu Zeit noch von Rangern genutzt und es lud ein, es sich auf der Veranda gemütlich zu machen.

Von dort konnte man über eine Wiese das alte Schulhaus sehen und da wollte ich natürlich auch noch hin. Was ich nicht bedacht hatte, war, dass es eine feuchte Wiese war und somit sah ich folgendes recht bald vor mir:

So schnell war ich noch nie von einer Wiese wieder runter, dummerweise natürlich nicht, ohne noch einem zweiten Exemplar zu begegnen. Vielleicht kann mir ja hier einer bestätigen, dass es nur eine harmlose Natter war, dass habe ich mir nämlich zu dem Zeitpunkt eingeredet (bzw. tue es noch heute…).

Danilo schimpfte nur die ganze Zeit, daß er diesmal sein Tele nicht dabei hatte, um gute Bilder von der Schlange machen zu können. Ich kann das ja mal gar nicht verstehen.

Und schon ging es weiter zum Devils Canyon Overlook, wo wir wirklich einen traumhaften Ausblick über den Canyon hatten.


Wenig später am Horseshoe Bend war der Parkplatz recht leer, allgemein waren im gesamten Park recht wenige Menschen unterwegs. An einem Picknicktisch saßen zwei Personen und ich dachte so bei mir, ein Picknick wäre jetzt auch was Feines. Ich parkte und wir liefen Richtung Wasser, als Danilo auf einmal einen Haken schlug und auf das Paar am Picknicktisch zusteuerte. Ich verstand es noch nicht ganz bis ich auf einmal erkannte, dass es Monika und Walter waren. Was für ein Zufall! Sie luden uns ein, doch etwas mit ihnen zu Essen und so kam ich unverhofft doch zu einem Picknick. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an die Beiden. Wir erfuhren, dass sie ebenso wie wir noch zum Medicine Wheel wollten und als wir uns verabschiedeten, hieß es schon bis dann am Medicine Wheel oder spätestens in Rodgau.

Im Bighorn National Forrest sollte es noch einige schöne Wasserfälle geben und da wir noch Zeit hatten, wollten wir uns diese ansehen. Ziel waren die Porcupine Falls. Nach einigen Umwegen (wieso muss es auch so viele Abzweigungen in den National Forests geben), fanden wir den Trailhead, doch der Weg führte sehr steil bergab. So fit war ich heute doch nicht mehr und somit kehrten wir wieder um. Immerhin sahen wir in den Wäldern noch einige Deer und Danilo hatte seine Portion „Gravelroad“.

Weiter ging es Richtung Medicine Wheel. Die Fahrt dorthin führt eine steile Serpentine hoch, die traumhafte Ausblicke liefert. Am Parkplatz angekommen, führt ein 1,5 Meilen Weg direkt auf den Hügel. Wieso hat mir eigentlich niemand vorher erzählt, daß man hier so weit laufen muss? Aber das Ziel war es auf jeden Fall wert! Hier ein paar Impressionen des für die Indianer heiligen Ortes.



Auf dem Rückweg kamen uns wie erwartet, Monika und Walter entgegen. Auch hier waren sie wieder unsere Rettung. Aus welchem Grund auch immer, hatten wir diesmal kein Wasser mitgenommen, so dass ich ganz schön durstig war. Monika half auch hier weiter und ich konnte mich mit etwas Lipton Icetea stärken. Diesmal verabschiedeten wir uns tatsächlich. Ihr Weg würde Richtung Norden zum Theodore Roosevelt N.P. führen und unserer nach Westen Richtung Badlands.

Tagesendziel war dann Sheridan. Nach etwas Suchen fanden wir eine gute Unterkunft und endlich bekam ich meinen Wunsch – wir holten uns eine Pizza bei Pizza Hut, die wir dann gemütlich auf unserem Zimmer vertilgten. In Summe war der Tag recht aufregend, aber auch anstrengend gewesen.