2006 Neuseeland

 

06.10. Marahau – Westport

Nach dem gestrigen Lauftag wird es heute ein Fahrtag werden.

Um 07:30Uhr haben wir alles wieder zusammen gepackt und machen uns auf den Weg in Richtung Westport.
In Motueka biegen wir auf die „Motueka Valley Road“, die uns entlang des Motueka River nach Süden führte. Und auch hier waren wir mal wieder die einzigen auf der Straße. Die Straße ist herrlich geeignet, wenn man einfach nur in Ruhe cruisen möchte, so wie wir.

Es war ja noch früh am Tag und so machten wir bei Kawatiri einen Abstecher auf die SH63 zum „Nelson Lakes National Park“. Nach einem kurvigen Beginn wurde die Straße dann das genaue Gegenteil. Hier ging es kilometerlang gerade aus. Die Straße kann hier so manchem Highway in den USA Konkurrenz machen.

Wir erreichten dann den Lake Rotoiti, wo wir an der „Kerr Bay“ ein Foto-Päuschen machten. In diesem See sollen sich sogar die umliegenden Berge spiegeln, wenn das Wasser ruhig ist. Leider bei uns nicht.

Wir fuhren die SH63 wieder zurück, um auf der SH6 unsere Fahrt nach Westport fortzusetzen.
Diese Strecke hinterließ einen zwiespältigen Eindruck. Zum einen ist es wunderschöne Landschaft, zum anderen sahen wir immer wieder kahl geschlagene Berge. Das machte die Fahrt stellenweise etwas trist.

Da wir heute noch etwas Lust auf „Action“ hatten, hielten wir hinter Murchison an der „Buller Gorge Swingbridge“. Diese Hängebrücke soll mit 110 Metern die längste Neuseelands sein. Wenn man allerdings dort davor steht, wirkt sie irgendwie kleiner.
Allerdings wurde ich hier auch zum ersten Mal von Mücken oder so was ähnlichem gepiesackt. Aber mal wieder nur ich und nicht Anja.

Wir zahlten unsere 5$ / Person und machten uns auf den Weg über die Brücke. Das interessante bei dieser Brücke ist, dass man nach unten durchschauen kann und somit einen freien Blick auf den Buller River hat.

Auf der anderen Seite kann man auf einem Rundweg die Gegend erkunden. Dabei kommt man an einem alten Goldbergwerk vorbei und durchquert eine Verwerfung, die beim Erdbeben von 1929 entstand.

Für den Rückweg über die Brücke hat man drei Möglichkeiten. Erstens normal zu Fuß, zweitens fliegend in einem Sitzgeschirr und drittens fliegend wie Superman. Wir entschieden uns für die erste Variante. Zum einen kostest sie nix extra und zweitens sind uns solche Abenteuer nicht geheuer.

Wir setzten unsere Fahrt fort, wollten uns aber noch den Erdrutsch des „Inangahua Erdbebens“ von 1968 anschauen. Dies ist möglich von einem Viewpoint am Highway. Die Ausschilderung dieses Viewpoints war mal wieder unter aller Sau und so verpassten wir ihn. Das Schild stand nämlich erst direkt am Viewpoint und eine Vollbremsung mit dem Womo war völlig unmöglich.

Somit fuhren wir weiter und hielten später in Lyell an der „Old Gold Battery“ (DOC-Campsite). Von dort führt ein Rundweg auf den Spuren einer alten Goldgräbersiedlung. Für die komplette Runde hatten wir keine Lust (wir merkten noch die Kilometer von gestern) und so gingen wir nur bis zum alten Friedhof.

Wir hielten dann noch kurz an den „White Cliffs“, bevor die Fahrt durch die „Lower Buller Gorge“ bis nach Westport ging.

Hier steuerten wir zuerst das „Cape Foulwind“ an, wo wir die beeindruckende Aussicht auf die Küste genossen. Zuerst gingen wir den Weg, der unterhalb vom Leuchtturm entlangführt. Anschließend gingen wir hoch zum Leuchtturm. Von dort oben hat man aber eine deutlich schlechtere Sicht auf die Küste als vom unteren Weg.
Ich lief natürlich mal wieder vor und wunderte mich oben, wo denn Anja bleibt. Nach mehreren Minuten kam sie auch und meinte nur, ob ich denn die Wekas nicht gesehen hätte. Wir gingen dann zurück und sie zeigte mir die Vögel. Da bin ich doch tatsächlich an einem Weka-Weibchen mit Jungem vorbeigestiefelt.
Die Weka-Mutter machte sich überhaupt nichts aus mir und lief immer wieder in nur Zentimeterabstand vor mir über den Weg. Ich musste richtig aufpassen, nicht draufzutreten.

Wir fuhren dann weiter zur örtlichen Seal-Colony, die sich bei der Tauranga Bay befindet (gut ausgeschildert). Leider hatten die Seals heute nicht ihren bewegungsfreudigsten Tag, denn die meisten lagen einfach nur schlafend in der Gegend.. Und allzu viele waren es auch nicht. Es sah aber trotzdem schön aus.

Jetzt musste aber noch ein Campground bezogen werden. Wir entschieden uns für den „Seal Colony Tourist Park“, der fast direkt am Strand von Westport liegt.
Während unsere Wäsche mal wieder die Waschmaschine von innen erkundete, liefen wir zum Strand und ließen dort für ein paar Minuten die Seele baumeln.
Nachdem die Wäsche fertig war, gingen wir noch mal an den Strand und schauten uns den schönen Sonnenuntergang an. Leider störte eine Fabrik das wundervolle Bild, und so mussten die Fotos halt etwas versetzt gemacht werden (auf Industrieromantik hatten wir keine Lust ).

Danach fuhren wir nach Westport in die Stadt, um uns heute mal wieder ein Restaurant zu gönnen. Wir wollten nämlich ins „Danniston Dog“ (18 Wakefield St). Ein Parkplatz vor dem Restaurant war schnell gefunden und wir begaben uns hinein. Drinnen war ziemlich viel los und eine Bedienung meinte, wir müssten ca. 30 minuten auf einen Tisch warten. Jedenfalls glaubten wir, dass sie dies gesagt hat, denn verstanden haben wir eigentlich nur „Bahnhof“. Diese Dame hatte so einen starken Akzent, dass sogar Anja kapitulieren musste.
30 Minuten waren uns aber zu lange, da wir ziemlichen Hunger hatten und sich auch die Müdigkeit schon einstellte. Ein Alternativrestaurant fanden wir auf der Hauptstraße (Palmerston St) nicht, so blieb uns nichts anderes übrig, als unverrichteter Dinge wieder ins Camp zurück zufahren. So gab es nur Spaghetti mit Tomatensoße.
Nach dem täglichen Kartenspiel war dann auch dieser Tag wieder zu Ende.

Übernachtung: „Seal Colony Tourist Park“ Westport 28$

Seiten ( 15 von 40 ): « Vorherige1 ... 1314 15 1617 ... 40Nächste »